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70er und 80er

Flashback

Eine ära geht zu ende

Ölkrise, neue Reglements und nicht zuletzt der StReckenumbau in den 80ern nehmen dem Rennen den Zauber früherer Jahre.

Die beiden ersten Jahre der 70er Dekade werden noch von Porsche beherrscht. Am Nürburgring ist der 908 in seiner aktuellsten Version nicht zu schlagen. Ferrari hat mit dem schweren 512S Sportwagen keine Chance gegen die flotten Flitzer aus Zuffenhausen. Der Brite Vic Elford sorgt gleich zweimal für Porsche Gesamtsiege. Nach seinem Landsmann Stirling Moss wird Elford als der erfolgreichste Fahrer in die Geschichte des 1000 Kilometer Rennens eingehen. 

1970

Einer der britischen Prototypen: der Daren-Ford Mk2 von Jeremy Richardson und Alistair Cowin an den Boxen. Foto: Archiv Joscelyne

1971

Das Auto mit der Nummer 55 wurde von John Surtees und Nino Vaccarella auf den dritten Gesamtrang gefahren. Foto: Udo Klinkel

1971

Gerard Larrousse und Vic Elford mit ihrem Martini-Porsche 908. Die Sieger im Jahr 1971. Foto: Udo Klinkel

1971

Peter Gaydon mit seinem Martin-Ford BM8 an den Boxen. Foto: Archiv Joscelyne

1972 meldet sich Ferrari zurück. Der 312PB in den Händen von Jacky Ickx und seinen Teamkollegen erweist sich als das schnellste Gefährt auf der Nordschleife, vor allem weil Porsche den 908 inzwischen in private Hände gegeben hat und das Auto kaum noch weiter entwickelt wird.

Auch ein Nachfolger ist nicht in Sicht, was dazu führt, dass bis 1974 die Gesamtsiege an Ferrari, Matra und Alfa Romeo fallen. Die zweite Hälfte der 70er wird 1976 durch den ersten Sieg eines BMW eingeläutet. 

1973

Brian Redman gewann zusammen mit Jacky Ickx das legendäre Rennen von 1973. Foto: Udo Klinkel

1974

Manfred Schurti und Helmuth Koinigg mit ihrem Carrera RSR auf dem Weg zum siebten Gesamtrang im auf 750 Kilometer verkürzten Rennen von 1974.
Foto: Christian Höfer

1975

Aufstellen zum Training. Die Fahrzeuge reihen sich vor dem Fahrerlager-Tunnel ein. Foto: Udo Klinkel

Ein neues Reglement sorgt für das Ende der schnellen Dreiliter-Prototypen – von nun an dominieren vor allem die Porsche 935 in diversen Versionen das Geschehen. Zur Attraktivität des Rennens hat das nicht unbedingt beigetragen, die Zuschauerzahlen tendieren stetig nach unten. Auch die Markenvielfalt und die damit verbundene hohe Teilnehmerzahl, für die das 1000 Kilometer Rennen lange Zeit berühmt war, gehören jetzt der Vergangenheit an.

Um die Starterfelder aufzufüllen, dürfen ab 1976 erstmals Tourenwagen an den Rennen teilnehmen. Das bleibt bis zum letzten Rennen auf der Nordschleife im Jahr 1983 so. In den 80er Jahren kehren die Prototypen in Gestalt der Gruppe 6 und Gruppe C Fahrzeuge zurück. Lancia erscheint auf der Bildfläche und sichert sich 1982 den Gesamtsieg.

1976

Blick in die Startaufstellung zum 1976er Rennen. Foto: Christian Höfer

1981

Jochen Mass im Porsche 908-80 am Start zum Rennen von 1981, das er zusammen mit Reinhold Joest auf Platz zwei beendete. Foto: Christian Höfer

1982

Die Helme von Hans Heyer und Hans-Joachim Stuck abgelegt auf ihrem Einsatzfahrzeug von 1982, einem Sauber-Ford C6. Foto: Udo Klinkel

Dann kommt Porsche mit dem 956, mit dem die Zuffenhausener ein Jahr darauf den letzten Siegeslorbeer bei einem 1000 Kilometer Rennen auf der Nordschleife nach Stuttgart holen. Jacky Ickx und Jochen Mass gewinnen auf dem schon im Umbau befindlichen Nürburgring das letzte Rennen auf der legendären Strecke, die bereits vom gesamten Start-und-Ziel Bereich beraubt, ein Stück ihrer Identität verloren hat. Damit geht die Ära der 1000 Kilometer Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife endgültig zu Ende.

In den Folgejahren werden weitere Rennen mit dem „1000 Kilometer“ Titel auf der neuen Grand Prix Strecke durchgeführt, doch erreichen diese nie den Glanz der legendären 44 Runden durch die „Grüne Hölle“, die 30 Jahre lang die Herzen der vielen Zuschauer und auch der Teilnehmer höher schlagen ließen.